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Die Bedeutung von kognitivem Training als

Präventionsmaßnahmen für neurodegenerative Erkrankungen

Kognitive Fähigkeiten sind essenziell für unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden. Doch genau wie unsere Muskeln benötigen auch unsere Gehirnzellen regelmäßige Stimulation und Training, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Das Prinzip "Use it or lose it" gilt dabei nicht nur für unsere körperliche Fitness, sondern ebenso für unsere geistige Gesundheit. Besonders im Hinblick auf die Prävention neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und andere Demenzen gewinnt kognitives Training zunehmend an Bedeutung.

 

Warum kognitives Training?

 

1. Förderung der Neuroplastizität:

Das Gehirn hat die Fähigkeit, sich selbst zu reorganisieren, indem es neue neuronale Verbindungen bildet und bestehende verstärkt. Diese Neuroplastizität ist entscheidend für Lernprozesse und Gedächtnisfunktionen. Kognitives Training stimuliert diese Fähigkeit und trägt so zur Erhaltung der kognitiven Gesundheit bei.

 

2. Stärkung der kognitiven Reserven:

Kognitive Reserven beziehen sich auf die Fähigkeit des Gehirns, Schäden zu kompensieren und funktionsfähig zu bleiben, auch wenn Alterungsprozesse oder pathologische Veränderungen auftreten. Durch regelmäßiges kognitives Training können diese Reserven aufgebaut und gestärkt werden, was das Gehirn widerstandsfähiger gegen neurodegenerative Erkrankungen macht. Lebenslanges Lernen, Neugierde und eine gute Schulbildung tragen wesentlich zu einer guten kognitiven Reserve bei.

 

3. Verzögerung des kognitiven Abbaus:

Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges kognitives Training den Beginn und das Fortschreiten von kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz verzögern kann. Geistig aktive Menschen weisen oft eine langsamere Abnahme der kognitiven Fähigkeiten auf.

 

Methoden des kognitiven Trainings

 

1. Gedächtnisübungen:

Aktivitäten wie das Merken von Wortlisten, das Spielen von Gedächtnisspielen oder das Auswendiglernen von Gedichten können die Gedächtnisleistung verbessern. Spezielle Konzentrations- und Aufmerksamkeitsübungen, Wortfindungsübungen, Übungen zur räumlichen und zeitlichen Orientierung sind Bestandteile eines effektiven Gedächtnistrainings.

 

2. Sprach- und Lernaktivitäten:

Das Erlernen einer neuen Sprachen oder eines Musikinstruments sind komplexe Methoden, um das Gehirn zu stimulieren. Auch das Lesen und Diskutieren anspruchsvoller Literatur stimuliert verschiedene Bereiche des Gehirns und hält es aktiv.

 

3. Soziale Interaktionen:

Soziale Aktivitäten und der Austausch mit anderen Menschen fördern nicht nur das psychische Wohlbefinden, sondern auch die kognitive Gesundheit. Gespräche und Diskussionen fordern das Gehirn heraus und beanspruchen verschiedene Bereiche des Gehirns wie aufmerksames Zuhören, Sprachverständnis, Sprachproduktion und das auditive sowie visuelle System.

 

Die Bedeutung regelmäßiger Stimulation

 

1. Use it or lose it:

Das Prinzip, dass ungenutzte Fähigkeiten und Muskeln mit der Zeit an Leistungsfähigkeit verlieren, gilt auch für das Gehirn. Ohne regelmäßige Stimulation nehmen geistige Fähigkeiten schneller ab, was das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen erhöht.

 

2. Langfristige Vorteile:

Regelmäßiges kognitives Training über das gesamte Leben hinweg bietet langfristige Vorteile. Es trägt dazu bei, kognitive Fähigkeiten im Alter so lange wie möglich zu erhalten und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen zu reduzieren.

 

 

Durch die regelmäßige Stimulation und das Training des Gehirns können Neuroplastizität gefördert, kognitive Reserven gestärkt und der kognitive Abbau verlangsamt werden. Das Prinzip "Use it or lose it" verdeutlicht die Notwendigkeit, das Gehirn kontinuierlich herauszufordern und aktiv zu halten, um eine gesunde geistige Funktion bis ins hohe Alter zu gewährleisten. Integration von Gedächtnisübungen, Denksportaufgaben, Lernaktivitäten und sozialen Interaktionen in den Alltag ist der Schlüssel zur Erhaltung und Förderung der kognitiven Gesundheit.

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