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Ein Ansatz zur Förderung kognitiver und motorischer Fähigkeiten bei älteren Erwachsenen
Dual-Task Training, eine Methode zur gleichzeitigen Ausführung kognitiver und motorischer Aufgaben, gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen, die positiven Effekte des Trainings und seine spezifische Relevanz für ältere Personen, insbesondere im Hinblick auf die Prävention von Stürzen und die Bewältigung neurokognitiver Störungen.
BEWEGUNG
Regelmäßige körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Nordic Walking, stärkt die Muskulatur und verbessert die Balance. Kombiniert mit kognitiven Aufgaben, wie etwa Zählen oder Kopfrechnen, wird auch das Gehirn aktiv gefordert.
GEDÄCHTNISÜBUNGEN
Kognitive Übungen, wie mathematische Aufgaben oder Gedächtnistraining, halten das Gehirn fit und fördern die geistige Flexibilität. Wenn sie während körperlicher Aktivität durchgeführt werden, unterstützen sie das Zusammenspiel von Körper und Geist.
TANZEN
Tanzen ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, sowohl körperlich als auch geistig aktiv zu bleiben. Es erfordert Koordination, Rhythmusgefühl und kognitive Fähigkeiten, was es zu einer idealen Form des Dual-Task Trainings macht.
Theoretische Grundlagen
Das Konzept des Dual-Task Trainings basiert auf der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Bei älteren Erwachsenen ist diese Fähigkeit oft eingeschränkt, was auf altersbedingte Veränderungen im Gehirn und im Nervensystem zurückzuführen ist. Diese Einschränkungen können zu einer verminderten Balance und einer erhöhten Sturzgefahr führen. Dual-Task Training zielt darauf ab, die Effizienz der gleichzeitigen Ausführung kognitiver und motorischer Aufgaben zu verbessern und somit die allgemeine Lebensqualität zu steigern.
Methodik
In Dual-Task-Trainingseinheiten führen die Teilnehmer eine motorische Aufgabe (z.B. Gehen) gleichzeitig mit einer kognitiven Aufgabe (z.B. Kopfrechnen) durch. Die Schwierigkeit beider Aufgaben wird schrittweise erhöht, um die Anpassungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der Teilnehmer zu maximieren. Ein gängiges Beispiel für eine Dual-Task-Übung ist das Zählen in 6er-Schritten rückwärts von 99, während man geht.
Forschungsergebnisse - Kognitive und Motorische Verbesserungen
Studien haben gezeigt, dass Dual-Task Training signifikante Verbesserungen in kognitiven und motorischen Fähigkeiten bewirken kann. Smith et al. (2020) fanden heraus, dass Teilnehmer nach einem 12-wöchigen Dual-Task-Training eine um 15% verbesserte Leistung in kognitiven Tests zeigten. Zudem verbesserten sich motorische Fähigkeiten wie Balance und Koordination, was für ältere Erwachsene besonders wichtig ist. Müller et al. (2019) berichteten, dass ältere Teilnehmer nach einem achtwöchigen Dual-Task-Programm ihre Gangstabilität um 20% erhöhten.
Bedeutung für ältere Erwachsene
Neurokognitive Störungen
Bei älteren Erwachsenen kann eine verminderte Dual-Task-Fähigkeit mit neurokognitiven Störungen wie Demenz oder leichten kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung stehen. Diese Störungen beeinträchtigen die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, was zu einer erhöhten Sturzgefahr und einer Verschlechterung der Lebensqualität führen kann. Dual-Task Training kann dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten oder sogar zu verbessern und somit die negativen Auswirkungen neurokognitiver Störungen zu mildern.
Sturzprävention
Stürze stellen ein erhebliches Risiko für ältere Erwachsene dar. Studien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Ausführung kognitiver und motorischer Aufgaben, wie das Zählen in 6er-Schritten rückwärts von 99 während des Gehens, zu Veränderungen im Gangbild führt. Diese Veränderungen umfassen eine schlechtere Balance und einen unsicheren Gang, was das Sturzrisiko erhöht. Dual-Task Training kann helfen, diese Effekte zu minimieren, indem es die Fähigkeit verbessert, auch unter kognitiver Belastung sicher zu gehen.